NUTZEN WIRTSCHAFT Zweite Coronawelle könnte Erholungsentwicklung beenden Nachdem die Branche im Frühjahr 2020 einen beispiellosen Produktionseinbruch erlitten hat, konnte ab Mai 2020 eine Tendenz zur Erholung beobachtet werden. Diese wurde zwar kurzzeitig unterbrochen, setzte sich in den ersten beiden Monaten des vierten Quartals jedoch wieder fort. Der harte Lockdown könnte diese Erholungsbewegung jedoch abrupt beenden. Mit dem Ausbruch des Coronavirus und der anschließenden Anordnung eines bundesweiten harten Lockdowns brach die Produktion in der Druck- und Medienindustrie im März und April 2020 um durchschnittlich jeweils rund 14 Prozent gegenüber dem Vormonat ein. Ende April befand sich das Produktionsniveau der Branche rund 26 Prozent unter dem des Vorjahres – im Vorjahresvergleich war dies der stärkste beobachtete Rückgang seit Beginn der Zeitreihe. Mit den Lockerungen der infektionsbedingten Einschränkungen setzte jedoch ab Mai eine Erholungsentwicklung ein, die im Juni ihren Höhepunkt erreichte (+11,7 Prozent gegenüber dem Vormonat) und in den darauffolgenden Monaten anhielt. Auch wenn die Produktion im August – mit -0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat – leicht rückläufig war und die Erholungsbewegung dadurch zwischenzeitlich unterbrochen wurde, setzt sie sich im September und Oktober in einer abgeschwächten Form wieder fort. Selbst im November nahm die Produktionsaktivität trotz des Teil-Lockdowns zu. Produktionsentwicklung der Branche während der Coronakrise bzw. der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise %-Änderung gegenüber Vorjahr 10 5 0 -5 -10 -15 %-Änderung gegenüber Vorjahr 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 Produktionsentwicklung in der Druckindustrie 2008 bis 2009 -20 -25 Produktionsentwicklung in der Druckindustrie 2019 bis 2020 -30 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2008 2009 -30 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2019 2020 Ein Vergleich der bisherigen Produktionsentwicklung der Druckindustrie während der Coronakrise mit jener während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zeigt, dass es sichtliche Unterschiede hinsichtlich der Stärke des Produktionseinbruchs sowie der Schwankungsintensität und dem Einsetzen der Erholungsentwicklung nach dem Produktionseinsturz gibt. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise, die eine systemische Krise war und sich erst mit einer deutlichen zeitlichen Verzögerung auf die inländische Druck- und Medienindustrie auswirkte, folgte auf einen deutlich geringeren Produktionsrückgang im Januar 2008 (-6,4 Prozent gegenüber dem Vormonat) eine relativ stabile Entwicklung in den Folgemonaten. Mit dem Ende dieser Krise setzte schließlich ab März 2020 eine stetige Erholung ein, die bis zum Ende des Jahres andauerte. Wie nachhaltig die während der aktuellen Coronakrise beobachtete Produktionsentwicklung ist, hängt jedoch hauptsächlich von äußeren Faktoren ab. So könnten das nur langsame Voranschreiten der Impfungen, die gegebenenfalls mangelnde Wirksamkeit der Impfstoffe gegen Virusmutationen oder eine mutationsbedingte Verschlechterung der Infektionslage zu weiterhin starken Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens führen. Das würde die bisherige Erholungsentwicklung der Druckindustrie zunichtemachen. 14 // 01/2021
INSIGHT REPORT IM ONLINE-ZEITALTER MIT PRINT MEHRWERT SCHAFFEN DAS DILEMMA DES MODERNEN MARKETING Budgets für Marketingkampagnen stehen unter Druck. Das eröffnet Chancen für Print PRINT FUNKTIONIERT UND ES GIBT HERAUSFORDERUNGEN Gedruckte Kommunikation hat viele positiven Eigenschaften. Aber auch ein Imageproblem! Neue Studie zur Rolle von Print im Online-Zeitalter INKL. COVID-19- EFFEKT PRINT FUNKTIONIERT PRINT HAT HERAUSFORDERUNGEN DIE WACHSTUMSCHANCE Was Kommunikationsentscheider wollen und wie Druckdienstleister deren Erwartungen übertreffen Der neueste Canon Insight Report, eine unabhängige Studie aus der EMEA- Region, liefert interessante Statistiken und spannende Aussagen zur Rolle von Druckprodukten im Online-Zeitalter. Die Studie richtet sich an Druckereien und Druckdienstleister mit Schwerpunkten auf Akzidenz- und Werbedruck. Sie bietet Inspiration, soll aber auch bei einigen kritischen Themen zum Denken anregen. In der Studie wurden 235 Kommunikationsentscheider aus unterschiedlichsten Branchen und Unternehmensgrößen befragt. Bedingt durch den Befragungszeitraum März bis Juni 2020, wurden in der Studie auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie berücksichtigt. Erfahren Sie mehr und fordern Sie Ihr persönliches Exemplar an unter: canon.de/insightreport See the bigger picture 03/2020// 15
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