8 // 01/2021 Kein Handel ohne Print
NUTZEN KEIN HANDEL OHNE PRINT Ohne Werbung Geschäfte zu machen, ist wie im Dunkeln zu winken.“ Am 6. Dezember 2019 sorgte eine kurze Pressemitteilung für Furore: Ikea hatte das Aus für seinen Katalog verkündet. FAZ, Handelsblatt, Süddeutsche, BILD, Die Welt, Tagesschau sowie regionale Zeitungen, Radio- und TV-Sender berichteten darüber. Selbst DIE ZEIT schrieb einen rührenden Nachruf. Während Journalisten sich sonst eher selten mit Print befassen, ging der Abschied vom Ikea-Katalog wie ein Lauffeuer durch die Medien. Warum eigentlich? Die Nachricht sorgte gleichsam dafür, dass beim Bundesverband Druck und Medien die Telefone heiß liefen. Und in jedem Pressegespräch schwang – mindestens unterschwellig, meist sogar offen – die Frage mit, „wie lange denn eigentlich überhaupt noch gedruckt würde“. Was für eine Frage! Freilich ist das Ende eines so geschätzten Katalogs nach 70 Jahren schmerzlich. Das war beim OTTO-Katalog nicht anders. Daraus jedoch – wieder mal – das nahende Ende von Print abzuleiten, zeigt, wie wenig selbst Journalisten sich über die Präsenz von Printprodukten in ihrem Leben bewusst sind. Dabei ist bereits jeder Supermarkt eine Leistungsschau der Druckindustrie. Bedruckte Etiketten informieren nicht einfach nur über Hersteller und Inhalte von Dosen, Flaschen, Tuben und Tiegeln. Sie sind Teil des Produkts, transportieren die Marke und sorgen für Absatz. Dasselbe gilt für Verpackungen: Sie bieten der Ware weit mehr als nur Schutz. Vor allem höherpreisige Artikel leben von einem hochwertigen Auftritt – und das bedeutet auch exzellenter Druck und beste Verarbeitung. Nicht so offensichtlich, aber für den Handel entscheidend: Ohne Print läge kaum Ware in den Geschäften. Dafür sorgt der Gesetzgeber. » 01/2021 // 9
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