NUTZEN DRUCK AUF BERLIN UND BRÜSSEL Keine neue Bürokratie für unsere Branche Der bvdm kritisiert den Referentenentwurf zur Änderung der 31. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (31. BImSchV). Die Bestrebungen, strengere Grenzwerte und umfassendere Mess- und Nachweispflichten einzuführen, als die europäischen Schlussfolgerungen aus den BVT- Merkblättern vorgeben, hält der bvdm für überzogen. In seiner Stellungnahme fordert er eine Eins-zu-eins-Umsetzung europäischer Vorgaben. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschut BUV hat am . ai einen nderunsentwurf der . BmchV vorelet, den der bvdm in seiner Stellungnahme kritisiert. Mit der Verordnun werden die im ahr veröffentlichten Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren echniken BV emä der Richtlinie U in Be- u auf die Behandlun von Oberflächen unter Verwendung von organischen Lösungsmitteln in nationales Recht umesett. ie . BmchV wird für immissionsschutzrechtliche Genehmigungen von Anlagen, aber auch bei Änderungsgenehmigungen herangezogen. ie . BmchV ilt für nlaen, in denen unter Verwendung organischer Lösemittel Tätigkeiten mit gewissen Schwellenwerten ausgeführt werden. Das sind in unserer Branche üblicherweise Illustrationstiefdruck-, eatset-Rollenoffset- oder leo- bw. Verpackunstiefdruckbetriebe mit einem Verbrauch von über onnen Lösemitteln im Jahr. Aus Sicht des bvdm sind die auf europäischer Ebene aneleten emissionsschutrechtlichen Reelunen, deren Ziel es ist, ein einheitliches und hohes Umweltschutzniveau sowie gleiche Wettbewerbsbedingungen in Europa zu gewährleisten, ausreichend. National sollten keine darüber hinausgehenden Forderungen angestrebt werden, da sonst die wirtschaftliche Wettbewerbssituation konterkariert wird. Vielmehr fordert der bvdm eine Eins-zu-eins-Umsetzung der europäischen Vorgaben. Zudem untergräbt der Entwurf mit seinen neuen Anforderungen und Verschärfungen gegenüber der bestehenden Lage die erklärten Ziele der Bundesregierung zum Bürokratieabbau. Es kann nicht Ziel sein, eine Gefährdung des weiteren Betriebes als auch der Genehmigungsfähigkeit von neuen und bestehenden Anlagen in Deutschland anzustreben. Durch die im Arbeitsentwurf geplanten bürokratischen Vorgaben, insbesondere die neuen Vorgaben an Lösemittelbilan- en betreffend, sieht der bvdm erhebliche Kosten auf die Unternehmen zukommen und damit deren Wirtschaftlichkeit gefährdet, ohne damit einen Vorteil für die Umwelt zu generieren. 34 // 03/2022
NUTZEN DRUCK AUF BERLIN UND BRÜSSEL Lektion für Greenwasher OBI Die OBI-Baumärkte haben mit großem Getöse ihre gedruckten Prospekte aufgegeben. Die Umstellung auf Online-Kommunikation begründete der Konzern mit „der Umwelt zuliebe“. Dieses Argument ist scheinheilig, denn Online-Kommunikation ist nicht nachhaltiger als Print. Im Rahmen seiner Initiative Green Printing statt Greenwashing hat der bvdm das Unternehmen zu Ehrlichkeit aufgerufen. Denn tatsächlich geht es dem Konzern ums Geld und nicht ums Klima. OB hat um .. seine rospektwerbun aufgegeben. Angekündigt wurde dieser Schritt mit einer breit angelegten Kampagne und dem Argument, „weil der Biber die Bäume zum Nagen braucht“. Flankiert wurde der Ausstieg weiterhin mit Pressearbeit, u. a. einem ausführlichen nterview mit Verantwortlichen der OB Group. o war am . uni in dem aain Baumarkt anaer die Rede von in verantwortunsvoller und nachhaltier Schritt im Sinne der Umwelt“ und Print ist „kein Kanal der Zukunft“. Noch am selben Tag ging ein Schreiben des bvdm an die Geschäftsführer der OB Gmb Co. Deutschland KG. Darin forderte der Verband den Konzern auf, jegliche Äußerungen, die be- und gedruckte Werke als umweltschädlich oder nicht zeitgemäß bezeichnen bzw. entsprechende Assoziationen oder Vermutungen hervorrufen, zu unterlassen. Selbstverständlich steht es jedem Unternehmen frei, sich gegen bedrucktes Papier zu entscheiden. Die Umstellung auf digitale Kanäle jedoch mit „der Umwelt zuliebe“ zu begründen, ist eine Argumentation, die nicht trägt. Die Druckindustrie gehört zu den nachhaltigsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Die digitale Kommunikation dagegen, mit ihrem deutlich größeren Bedarf an nerie und nicht nachwachsenden Rohstoffen, ist mitnichten umweltfreundlicher als Print. Und eine ganze Wertschöpfungskette in Misskredit zu bringen, ist nicht hinnehmbar. Mehr Infos zur Initiative Green Printing statt Greenwashing: bvdm-online.de OBI hat reagiert n der weiteren OB-Kommunikation, u.a. in einem Interview vom . uli in ORO rint und Online), klingt der Managing Director Corporate Marketing, Christian von Hegel, plötzlich ganz anders als noch wenige Wochen zuvor. Er begründet den Umstieg ausschließlich mit Papierknappheit und Preissteigerungen sowie neu ausgerichtetem Marketing. Er räumt sogar ein „… vielleicht verlieren wir sogar ein paar Kunden“. Von Argumenten wie Nachhaltigkeit, Umwelt, Bäumen und Bibern war trotz Steilvorlage des Interviewers nicht mehr die Rede. 03/2022// 35
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